Erfolgskritische Applikationen

Was sind erfolgskritische Applikationen?

Erfolgskritische Applikationen sind Software-Applikationen, die für Unternehmen unerlässlich sind. Wenn diese Applikationen beschädigt sind, gestört werden oder sogar komplett ausfallen, kann dies katastrophale Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben.

Wenn Unternehmen wachsen und sich an neue Veränderungen und Herausforderungen anpassen, nimmt auch das Application Inventory an Umfang zu. Aufgrund des rasanten technologischen Fortschritts sammeln Unternehmen im Laufe der Zeit Hunderte von Applikationen in ihren Portfolios.

Es gibt einige Änderungen, die sich auf das Application Inventory auswirken, darunter das Geschäftswachstum, Fusionen und Übernahmen, Business- und IT-Transformationen und Implementierung neuer Prozesse.

All diese Applikationen führen in der Regel zu einer komplexen und schwerfälligen Enterprise Architecture, wenn Unternehmen kein ausreichendes IT Application Portfolio Management betreiben. Die Überwachung von Applikationen ist der wichtigste Schritt zur Aufrechterhaltung einer hochwertigen IT-Infrastruktur und Durchführung von IT-Kostenoptimierungsprojekten. 

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Merkmale erfolgskritischer Applikationen

Nicht alle Applikationen sind erfolgskritisch – und manchmal kann es sich schwierig gestalten, erfolgskritische Applikationen auf Anhieb zu erkennen.

Folgende Merkmale zeichnen erfolgskritische Applikationen aus:

• Hohe Verfügbarkeit: Erfolgskritische Applikationen müssen jederzeit verfügbar sein und keine Downtimes haben. Sie sind lebenswichtig für das Unternehmen und müssen aus diesem Grund mit Wiederherstellungsmechanismen und Ausfallsicherheitssystemen ausgestattet sein, damit es zu keinen Ausfallzeiten kommt.
• Zuverlässigkeit: Erfolgskritische Applikationen müssen zuverlässig sein und bei normalen Betriebsbedingungen reibungslos laufen. Zudem müssen sie dazu in der Lage sein, unerwartete Ereignisse zu bewältigen, ohne das System oder seine Daten zu gefährden.
• Skalierbarkeit: Erfolgskritische Applikationen sollten, falls erforderlich, eine Zunahme von Benutzern, Volumen und Daten bewältigen können. Ressourcen können hinzugefügt oder entfernt werden, ohne die Gesamtleistung des Systems zu beeinträchtigen.
• Sicherheit: Erfolgskritische Applikationen müssen sicher gegenüber externen Gefahren sein und sensible Daten schützen. Außerdem müssen sie den branchenspezifischen Vorgaben und Standards entsprechen.
• Geschwindigkeit: Erfolgskritische Applikationen müssen schnell sein und Daten beinahe in Echtzeit verarbeiten können.
• Support: Erfolgskritische Applikationen müssen einfach in der Wartung sein und überwacht werden können, ohne sich negativ auf die Systemperformance auszuwirken. Außerdem sollten Fehler schnell behoben werden können.
• Anpassbarkeit: Erfolgskritische Applikationen sollten ohne viel Aufwand an die Bedürfnisse von Unternehmen angepasst werden können. Außerdem sind sie flexibel und berücksichtigen sich ändernde Geschäftsprozesse und Anforderungen.

Bekannte Beispiele für erfolgskritische Applikationen

Welche Applikationen wirklich wichtig für Unternehmen sind, hängt stark davon ab, in welche Branche sie agieren und wofür sie die Applikationen brauchen.

Zwei verschiedene Unternehmen können die gleiche Applikation nutzen, wobei sie nur für das eine Unternehmen erfolgskritisch ist; für das andere nicht.

Für ein E-Commerce-Unternehmen ist eine Software zur Zahlungsabwicklung beispielsweise erfolgskritisch, wohingegen eine solche Applikation für die reibungslose Funktionsweise eines Fließbandes irrelevant wäre.

Personal life comparison

Auch im Alltagsleben gibt es Beispiele für „erfolgskritische Applikationen“, zum Beispiel Strom, Heizung oder Wasser. Wir brauchen all diese Dinge, um unseren Alltag erfolgreich bewältigen zu können, also um Essen zu kochen, die Wohnung zu heizen, zu arbeiten, aufzuräumen, etc.

Wenn eines dieser erfolgskritischen Applikationen ausfällt (z.B. bei einem Stromausfall), können wir nicht wie gewohnt weitermachen. Die Unterbrechung hat große Auswirkungen auf unsere Routine. 

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1. Online-Banking-Systeme

Für viele Unternehmen gehören Online-Banking-Systeme zu den wichtigsten erfolgskritischen Applikationen. Wenn das Online-Banking-System ausfällt, kann das zu Geschäftseinbußen, Rufschädigung oder sogar das Ende des Unternehmens führen.

Für Banken können solche Systemausfälle bzw. -unterbrechungen einen richtigen Dominoeffekt in Gang setzen. Dieser betrifft dann nicht nur die Bank als solche, sondern eben auch die Unternehmen, die sich mit ihrem Alltagsgeschäfts auf diese Bank verlassen.

Erfolgskritische Online-Banking-Systeme können mithilfe umfassender Verschlüsselungssoftware oder anderer technologischer Sicherheitsverfahren ausgestattet werden, um die Bankdaten zu schützen. Cybersicherheit wird in der Finanzwelt großgeschrieben. 

2. Kommunikationssysteme

Communication systems including mobile devices and radio telecommunication systems are mission-critical to most organizations. Communication mission-critical applications need to stay secure and provide reliable communication at all times.

Failure of these systems could lead to disruptions in life-saving services (ambulance services, police force, airlines, etc). However, in almost all businesses communication is an essential part of everyday operations.

To avoid communications going offline, organizations can introduce multiple communication systems, better flexibility, and more security.

3. Verkehrsleitsysteme

Verkehrsregelungssysteme sind erfolgskritische Applikationen, die den Verkehr reibungslos, sicher und ohne Unterbrechungen leiten. Ampeln, Stoppschilder und automatische Absperrungen sind alles gute Beispiele für erfolgskritische Verkehrsleitsysteme.

Ein Ausfall dieser Systeme kann zu massiven Störungen, Unfällen und im schlimmsten Fall sogar zu Todesfällen führen. Daher müssen Verkehrsleitsysteme kontinuierlich überwacht und gewartet werden, damit sie störungsfrei funktionieren. 

[FORTSETZUNG UNTEN]

Erfolgskritische Applikationen vs. andere Kritikalitätsstufen

Das Label „Erfolgskritische“ wird von IT Architects an all jene Applikationen vergeben, die für das Unternehmen unerlässlich sind. Die anderen vier Label lauten:

• Verwaltungsleistungen
• Operatives Geschäft
• Geschäftskritisch

LeanIX Enterprise Architecture Management (EAM) nutzt diese vier Label zur Gestaltung der Application Criticality Matrix. IT Architects und Analysts nutzen diese Matrix zur Bewertung der Kritikalitätsstufen von Applikationen und Systemen innerhalb ihres Unternehmens.

Die Label-Bezeichnungen und Scores sind unternehmensspezifisch, abhängig von dem Tool oder den Prozessen, die sie nutzen.

Verwaltungsleistungen

Diese Applikationen sind in der Regel nicht allzu wichtig und in der Applikationshierarchie unten angesiedelt, da sie für den Geschäftsbetrieb keine kritischen Funktionen übernehmen. Wenn diese Applikationen ausfallen, kann das natürlich zu Problemen führen – diese Probleme wirken sich jedoch nicht auf den Kunden aus und können daher etwas länger toleriert werden. 

Operatives Geschäft

„Operatives Geschäft“ ist ein weiteres Label in der Application Criticality Matrix. Diese Applikationen sind auch nicht erfolgskritisch, aber für einen effizienten Geschäftsbetrieb erforderlich.

Bei einem Ausfall dieser Applikationen kann es zu Problemen im Unternehmen kommen, jedoch wirken sie sich nicht direkt auf den Kunden aus. 

Geschäftskritische Applikationen

Das Label „geschäftskritisch“ wird an all jene Prozesse, Software und Services vergeben, die konstant erreichbar und verfügbar sein müssen.

Auch wenn Service-Ausfälle dieser Applikationen nicht das Ende der Welt darstellen, sind sie nicht wünschenswert. Geschäftskritische Applikationen sollten durchgängig verfügbar und zuverlässig sein. 

Fazit

Mithilfe dieser Label können Sie eine Anwendungs Kritikalität Matrix erstellen, damit Architects Applikationen in ihrem Application Portfolio ordnen und priorisieren können. Architects und IT-Experten können die Applikationen in ihrem derzeitigen Portfolio bewerten und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ihr Zielportfolio zu erreichen.

Durch das Labeling bzw. Tagging von Applikationen soll u.a. Systemausfällen erfolgskritischer Applikationen vorgebeugt werden.

Wenn man sein Application Portfolio auf diese Weise strukturiert, kann man im nächsten Schritt mit Rationalisierungsprojekten, Applikationsmodernisierung oder der Cloud-Migration starten.