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DER ULTIMATIVE GUIDE

SaaS-Sicherheit

SaaS-Sicherheit vereint wichtige Maßnahmen, mit denen die Privatsphäre der Benutzer und Unternehmensdaten in cloudbasierten Applikationen geschützt werden.

Einleitung

Vor noch nicht allzu langer Zeit wurden Unternehmensapplikationen in lokalen Rechenzentren gehostet. Damit lag die Verantwortung für den Schutz vertraulicher Daten zwar beim Operations-Management, während die IT-Infrastruktur vertraut und relativ einfach zu handhaben war. Mit der Zunahme von cloudbasierten SaaS-Tools hat sich diese Situation grundlegend geändert.

Mithilfe von Software-as-a-Service (SaaS) können Unternehmen Ressourcen einsparen und einen besseren Kundendienst ermöglichen – gleichzeitig müssen sich Unternehmen mit neuen Sicherheitsrisiken auseinandersetzen, die sie mit dedizierten SaaS-Sicherheitsmaßnahmen bewältigen können.

In diesem Guide wird ausführlich erläutert, was SaaS-Sicherheit ist, an welchen Best Practices sich Unternehmen orientieren können und welche Aspekte Sie in Ihrer SaaS-Sicherheitscheckliste berücksichtigen sollten.

 

Was ist SaaS-Sicherheit?

SaaS-Sicherheit beschreibt cloudbasierte Sicherheitsmaßnahmen, mit denen die Daten geschützt werden sollen, die von SaaS-Applikationen verarbeitet werden. Es handelt sich um eine Reihe von Best Practices, an die sich Unternehmen halten, die ihre Daten in der Cloud speichern und vertrauliche Kunden- bzw. Unternehmensinformationen schützen möchten.

SaaS-Sicherheit ist jedoch keine Einbahnstraße – die Verantwortung liegt nicht nur bei dem Unternehmen, das den Cloud-Service in Anspruch nimmt. Der SaaS-Kunde und der SaaS-Anbieter müssen sich gleichermaßen an den SaaS-Sicherheitsleitfaden der National Cyber Security Center (NCSC) halten. SaaS-Sicherheit ist also ein wichtiger Bestandteil vom SaaS-Management, das wiederum zum Ziel hat, die Anzahl ungenutzter Lizenzen zu reduzieren, die Schatten-IT zu minimieren und Sicherheitsrisiken zu mindern, indem so viel Transparenz wie möglich geschaffen wird.

Im nächsten Abschnitt wird auf die Best Practices für SaaS-Sicherheit eingegangen und erklärt, wie sich diese in das application portfolio management Ihres Unternehmens integrieren lassen.

6 Best Practices für SaaS-Sicherheit

Einer der wohl größten Vorteile, die SaaS bietet, ist sicherlich die Tatsache, dass Applikationen sofort genutzt werden können, skalierbar sind und schnell implementiert werden können. Dadurch können Unternehmen nicht nur wertvolle Zeit sparen, sondern auch Geld. Außerdem ist in der Regel der SaaS-Anbieter für die Durchführung von Aktualisierungen zuständig und kümmert sich um die Wartung der Software.

Diese Flexibilität und der relativ offene Zugriff auf die Services führen zu einer Vielzahl neuer Sicherheitsrisiken, die dank spezieller Best Practices angegangen und gemindert werden können. Im Folgenden finden Sie sechs Best Practices für SaaS-Sicherheit, die jedes in der Cloud agierende Unternehmen kennen sollte.

Verbesserte Authentifizierung

Wenn Sie Ihren Kunden einen cloudbasierten Service anbieten, dann müssen diese auch auf Ihre Software zugreifen können. In der Regel geschieht dies über Anmeldedaten. Deswegen sollten Sie wissen, wie Ihre Benutzer Ihren Service nutzen können und wie genau der Drittanbieter den Authentifizierungsprozess handhabt.

Sobald Sie sich mit den unterschiedlichen Methoden auseinandergesetzt und diese verstanden haben, können Sie bessere Entscheidungen zur SaaS-Sicherheit Ihrer Services treffen und zusätzliche Sicherheitsfeatures wie die Multi-Faktor-Authentifizierung einführen oder andere stärkere Authentifizierungsmethoden implementieren.

Datenverschlüsselung

Die meisten Kanäle, über die SaaS-Applikationen kommunizieren, verwenden TLS (Transport Layer Security), um einen angemessenen Schutz bei der Datenübertragung sicherzustellen. Daten, die sich im sogenannten „Ruhezustand“ befinden und lediglich gespeichert werden, können jedoch genauso anfällig für Hackerangriffe sein wie Daten, die ausgetauscht werden. Aus diesem Grund bieten immer mehr SaaS-Anbieter Verschlüsselungsfunktionen an, die Daten sowohl bei der Übertragung als auch im Ruhezustand schützen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Anbieter, ob eine erweiterte Datenverschlüsselung für alle von Ihnen genutzten SaaS-Services verfügbar ist.

Sicherheitsüberprüfung und Kontrolle

Da immer mehr Unternehmen SaaS einführen und auch die Nachfrage nach diesem Cloud-Computing-Modell zunimmt, steigt auch die Anzahl neuer SaaS-Anbieter tagtäglich. Dies führt zu einem wettbewerbsintensiven Markt und gibt Unternehmen die Möglichkeit, die SaaS-Lösung auszuwählen, die ihre Bedürfnisse am besten erfüllt. Die Unternehmen haben also klar die Oberhand. Ein zu großes Angebot an ähnlichen Lösungen kann jedoch auch dazu führen, dass Unternehmen durch die schiere Anzahl an Angeboten überfordert sind oder zu schnell Entscheidungen treffen. Wenn Sie einen SaaS-Anbieter auswählen, dann sollten Sie sich an dieselben Review- und Validierungsprozesse halten, die Sie auch für andere Anbieter nutzen. Außerdem ist es ratsam, optionale Sicherheitsfeatures der unterschiedlichen SaaS-Anbieter zu vergleichen und diese Informationen in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen.

Entdeckung und Inventarisierung

Mit der steigenden digitalen Kompetenz ist die Softwarebeschaffung nicht mehr das reine Hoheitsgebiet der IT-Abteilungen – so ziemlich jeder Mitarbeiter kann heutzutage Software kaufen. Dies führt nicht nur zu einer Ausweitung der Schatten-IT, sondern auch zu schwerwiegenden Sicherheitslücken. Deswegen ist eine der wohl wichtigsten Aufgaben der SaaS-Sicherheit die Aufrechterhaltung eines zuverlässigen Inventars all jener Services, die im Unternehmen vorhanden bzw. genutzt werden. Mithilfe solch eines Inventars lässt sich die SaaS-Nutzung nachvollziehen und tracken, wodurch ungewöhnliche oder unerwartete Aktivitäten umgehend erkannt werden können. Automatisierte Tools, die Teil von application portfolio management-Systemen sind, können in diesem Falle etwa umgehend Warnhinweise geben.

Cloud Access Security Brokers (CASBs)

Es ist gut möglich, dass der SaaS-Anbieter, für den Sie sich letztendlich entschieden haben, nicht die notwendige SaaS-Sicherheit bieten kann, die Ihr Unternehmen benötigt. Wenn es keine praktikablen Alternativen zu diesem Anbieter gibt, sollten Sie ein CASB-Tool in Betracht ziehen. Mit solchen Tools können Sie Ihre Sicherheitsrichtlinien in den SaaS-Applikation durchsetzen, die von Haus aus einen schwächeren Sicherheitsschutz mitbringen. Achten Sie bei der Auswahl eines CASB (egal ob proxy- oder API-basiert) darauf, dass er mit Ihrer bestehenden IT-Architektur kompatibel ist.

Situationsbewusstsein

Zu guter Letzt sollten Sie Ihre SaaS-Nutzung immer im Blick behalten. Umfassende SaaS-Management-Tools und CASBs liefern Ihnen viele Informationen, die Ihnen bei der Verbesserung der SaaS-Sicherheit behilflich sein können. Vergessen Sie nicht, dass SaaS-Applikationen nicht irgendwelche simplen Websites sind, sondern leistungsstarke Tools, die denselben (wenn nicht sogar einen. höheren) Schutz benötigen wie Ihre andere Unternehmenssoftware. Indem Sie SaaS-Praktiken implementieren und die verfügbaren SaaS-Maßnahmen verstehen, sind Sie und Ihre Kunden jederzeit bestmöglich geschützt.

 

Checkliste für SaaS-Sicherheit

Die zunehmende Nutzung von SaaS hat einen wettbewerbsintensiven Markt geschaffen und die meisten Branchen haben keine andere Wahl, als in die Cloud zu migrieren. Dieser Migrationsprozess wird sich viel erfolgreicher gestalten, wenn Ihr Unternehmen die Transformation aktiv gestaltet, anstatt vor ihr zurückzuschrecken und darauf zu warten, dass „die unvermeidlich schlechten Dinge“ passieren.

Anstelle eines reaktiven Ansatzes sollten Sie sich also für einen proaktiven Ansatz entscheiden und eine Unternehmenskultur aufbauen, die sich an neue Prozesse anpassen kann und dem Wandel gegenüber positiv eingestellt ist, indem Sie die Vorteile von SaaS klar aufzeigen.

Um sicherzustellen, dass es keine SaaS-Sicherheitslücken gibt, sollten Sie die folgende Checkliste als Hilfsmittel nutzen.

Schritt 1: Einen detaillierten SaaS-Sicherheitsleitfaden entwickeln

Im ersten Schritt sollten Sie gemeinsam mit Ihrem IT-Sicherheitsteam und bei Bedarf auch mit externen Sicherheitsexperten einen ausführlichen SaaS-Sicherheitsleitfaden erarbeiten. Nach der Bewertung Ihrer Softwareumgebung werden Sie ein besseres Verständnis hinsichtlich möglicher Schwachstellen und Risiken in Ihrer Unternehmens-IT haben. Dadurch können Sie leichter bestimmen, wie diese Risiken durch interne Kontrollen behoben werden können. Bevor Sie ein neues SaaS-Tool einführen, sollten Sie SaaS-Sicherheitsstandards für Ihr Unternehmen festlegen.

Schritt 2: Einen sicheren Lebenszyklus für die Softwareentwicklung durchsetzen

SaaS-Sicherheit ist ein fortlaufender Prozess. Deshalb sollten während des gesamten Softwareentwicklungszyklus Sicherheitsmaßnahmen etablieren. Diese Maßnahmen umfassen sichere Programmierungsmethoden, Schwachstellenanalysen und Pen-Test, um traditionelle Sicherheitschecks zu stärken und zu ergänzen. Dies zwingt die Entwicklungsteams, ihren Fokus im Entwicklungsprozess zu verschieben – es geht nun nicht mehr nur um Funktionalität, sondern auch um Sicherheit, und das in allen Entwicklungsphasen.

Schritt 3: Ein sicheres Deployment gewährleisten

Sobald Sie sich für einen SaaS-Anbieter entschieden haben, sollten Sie sich bereits Gedanken über die Sicherheit des Deployments machen. Hier stehen Ihnen meist zwei Optionen zur Verfügung: Cloud-Deployment oder Self-Hosted Deployment. Im ersten Szenario gewährleistet Ihr SaaS-Anbieter die Datensicherheit und -trennung. Im zweiten Szenario kümmern Sie sich um das Deployment und sind dafür verantwortlich, Denial-of-Service (DoS) und Netzwerkangriffen vorzubeugen. Für die Nutzung von SaaS-Services ist es immer empfehlenswert, den Deployment-Prozess so weit wie möglich zu automatisieren.

Schritt 4: Automatisierte Backups konfigurieren

Wenn Sie in einer Krisensituation nicht auf ein Daten-Backup zurückgreifen können, kann sich das negativ auf Ihr Unternehmen auswirken. Deshalb gehört die Konfiguration automatisierter Backups auf jede SaaS-Sicherheitscheckliste. Die Einrichtung eines automatisierten Backup-Prozesses erfordert nicht viel Zeit und Mühe, ist jedoch während eines Totalausfalls ein wahrer Lebensretter, von der ihre Geschäftskontinuität abhängt. Zerstörte oder gelöschte Daten können sofort wiederhergestellt werden, sodass Ihr Unternehmen nicht unter den Folgen einer IT-Panne zu leiden hat.

Schritt 5: Sicherheitskontrollen implementieren

SaaS-Sicherheitskontrollen sind bestimmte Maßnahmen, mithilfe derer Risiken wie Datenschutzverletzungen oder Hackerangriffe aufgedeckt, abgefangen oder reduziert werden. Die wichtigsten Maßnahmen lauten:

  • Datenverschlüsselung: Hierbei handelt es sich um die Verschlüsselung von Informationen und die Erstellung eines Chiffretextes, den nur befugte Parteien lesen können.
  • Malware-Schutz: Klassische Beispiele hierfür sind Firewalls, Einschränkungen von Applikationsrechten und Verwendung einzigartiger, starker Passwörter.
  • IAM: Das Identitäts- und Zugriffsmanagement umfasst Sicherheitsmaßnahmen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung und die Erstellung von Passwortrichtlinien.

Mögliche SaaS-Sicherheitsbedrohungen

Durch modernere Technologien wie AI werden die Cyberangriffe auch immer fortschrittlicher und ausgefeilter. Deshalb müssen Sie Ihre SaaS-Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig überprüfen. Für den Fall, dass Sie mit den häufigsten SaaS-Sicherheitsbedrohungen nicht vertraut sind, finden Sie hier die sechs gängigsten Risiken auf einen Blick:

  • Phishing: Da Unternehmen SaaS-E-Mail-Apps und andere Produktivitätsapplikationen eingeführt haben, sind Phishing-Angriffe per E-Mail eine der häufigsten Bedrohungen, auf die man achten sollte.
  • Account-Übernahme: Hier besteht die Bedrohung darin, dass ein Akteur die Anmeldedaten eines Mitarbeiters durch Phishing oder Datenlecks kompromittiert.
  • Datendiebstahl: Datendiebstahl ist immer ein profitables Geschäft – unabhängig davon, wo die Daten gespeichert werden. Wenn vertrauliche Informationen in der Cloud gespeichert werden, sind sie anfälliger für Hackerangriffe.
  • Unbefugter Zugriff: Mit SaaS haben IT-Abteilungen weniger Kontrolle darüber, auf welche Daten einzelne Benutzer zugreifen können. Dies könnte unter Umständen dazu führen, dass unbefugte Mitarbeiter versehentlich Daten löschen oder ausspielen.
  • Compliance und Audits: Wenn Sie keine angemessenen Auditpfade hinterlassen, rechtliche Richtlinien wie die DSGVO nicht einhalten oder sich nicht an branchenspezifische Sicherheitsvorschriften halten, kann dies zu signifikanten Strafen führen.
  • Malware: Cloudbasierte File-Sharing-Dienste können Ransomware und Zero-Day-Malware zum Opfer fallen. Da SaaS-Applikationen geräteübergreifend synchronisiert werden können, kann sich Malware schnell verbreiten.

Fazit

Wenn sich Unternehmen um die Sicherheit ihrer SaaS-Services kümmern, können sie von vielen Vorteilen profitieren und sich vor den verheerenden Folgen von Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen schützen. Deshalb sollte jedes Unternehmen, das SaaS-Applikationen nutzt, geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um seine Daten, sein Vermögen und seinen Ruf zu bewahren.

Dank application portfolio management und automatisierter Tools ist die Durchsetzung von Best Practices für SaaS-Sicherheit kein Hexenwerk.. Sobald die Sicherheitsmaßnahmen im Unternehmen eingeführt und gelebt werden, müssen sie auch regelmäßig überwacht und aktualisiert werden – genau wie die SaaS-Applikationen, die sie schützen.

FAQ: SaaS-Sicherheit

Was ist SaaS-Sicherheit?

SaaS-Sicherheit beschreibt cloudbasierte Sicherheitsmaßnahmen, mit denen die Daten geschützt werden sollen, die von SaaS-Applikationen verarbeitet werden. Es ist eine Reihe von Best Practices, an die sich Unternehmen halten, die ihre Daten in der Cloud speichern und vertrauliche Kunden- bzw. Unternehmensinformationen schützen möchten.