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Der Unterschied zwischen

IaaS, PaaS und SaaS

Lernen Sie die Unterschiede zwischen IaaS, PaaS und SaaS kennen und erfahren Sie, wie diese verschiedenen Cloud-Computing-Services bereitgestellt werden, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen und wann man auf welchen Service setzen sollte.

Einleitung

Da immer mehr Unternehmen auf Cloud-Umgebungen setzen, entfernen sie sich immer stärker von On-Premises-Lösungen und müssen sich zwangsläufig auf IT-Infrastrukturen, -Plattformen und -Software als Service verlassen. Aber wie gestaltet sich dies in der Praxis und wie unterscheiden sich die verschiedenen Servicemodelle voneinander?

In diesem Guide erfahren Sie alles, was Sie über IaaS, PaaS und SaaS wissen müssen und wie diese Services Sie dabei unterstützen, eine Cloud-Computing-Umgebung zu schaffen, die den Bedürfnissen Ihres Unternehmens vollends entspricht. Es werden außerdem praktische Beispiele angeführt, um zu veranschaulichen, wie sich die unterschiedlichen Cloud-Computing-Services in Ihre derzeitige IT-Landschaft eingliedern und welche Vor- bzw. Nachteile zu erwarten sind.

Infrastructure-as-a-Service (IaaS)

IaaS steht für Infrastructure-as-a-Service. Es ermöglicht Unternehmen, virtualisierte Computerressourcen zu kaufen (z.B. Networking oder Speicherplatz auf Abruf), anstatt Geld in kostspielige Hardware zu investieren. IaaS ist dynamisch skalierbar und bietet Unternehmen mehr Flexibilität als On-Premises-Lösungen. 

IaaS kann als Fundament von Cloud Computing angesehen werden. Die virtualisierten Komponenten werden durch das Internet zur Verfügung gestellt und funktionieren genauso wie die Server und Hardware, die Unternehmen früher physisch in ihren Gebäuden hatten.

Wann sollten Unternehmen IaaS nutzen?

Alle Unternehmen können von IaaS profitieren, unabhängig von ihrer Größe. Kleine Unternehmen, die Hardware entweder nicht kaufen wollen oder schlichtweg nicht genügend Zeit, Mitarbeiter oder die Möglichkeit haben, große Rechenzentren vor Ort zu betrieben, können auf IaaS zurückgreifen. Gleiches gilt für große Unternehmen, die die Kontrolle über ihre Applikationen behalten und nur die Ressourcen nutzen wollen, die sie auch wirklich brauchen. Die Skalierbarkeit von IaaS ist besonders für solche Unternehmen von Vorteil, die sich in einer starken Wachstumsphase befinden.

Bereitstellung von IaaS

Mit IaaS verfügen Unternehmen über eine vollständige Cloud-Computing-Infrastruktur, einschließlich Netzwerke, Server, Betriebssysteme und Rechenzentren bzw. Datenspeicher. Vollständiger Zugang zu diesen Komponenten wird durch virtualisierte Technologie über Dashboards oder API ermöglicht. So haben Kunden jederzeit die volle Kontrolle über ihre Computing-Infrastruktur.

Der IaaS-Provider ist für die Verwaltung und Wartung von Servern, Festplatten, Speichern und Virtualisierungstools zuständig. Applikationen, Laufzeit, OS, Middleware und Daten liegen jedoch immer noch im Verantwortungsbereich des Kunden.

Beispiele für IaaS

Im Folgenden haben wir zehn Unternehmen aufgelistet, die IaaS-Plattformen zur Verfügung stellen, wobei einige dieser Unternehmen auch PaaS- oder SaaS-Modelle anbieten:

  • Amazon Web Services (AWS)
  • Google Compute Engine (GCE)
  • IBM Cloud
  • Microsoft Azure
  • Rackspace
  • Linode
  • Cisco Metacloud
  • Digital Ocean
  • Vultr
  • Oracle Cloud

Vorteile von IaaS

IaaS bieten Unternehmen, die in die Cloud migrieren wollen, viele Vorteile. Die wichtigsten Vorteile lauten:

  • Flexibilität: IaaS ist flexibler als alle anderen Cloud-Computing-Modelle.
  • Automatisierung: Mithilfe von IaaS können Sie das Deployment von Servern, Speicherplatz und Networking problemlos automatisieren.
  • Geringere Kosten: IaaS ermöglicht es Unternehmen, nur die Ressourcen zu kaufen, die sie auch wirklich in diesem Moment brauchen.
  • Kontrolle: Dank IaaS haben Unternehmen jederzeit volle Kontrolle über ihre Infrastruktur.
  • Skalierbarkeit: Da IT-Komponenten nur „gemietet“ werden, können Unternehmen diese Ressourcen beliebig erweitern oder reduzieren.

Nachteile von IaaS

IaaS hat jedoch auch einige Nachteile, über die Sie sich im Vorhinein ausführlich informieren sollten, bevor Sie sich für einen Provider entscheiden.

  • Altsysteme: Bevor Unternehmen in die Cloud migrieren, müssen alte Applikationen möglicherweise verbessert werden, damit sie auch in diesem neuen Infrastrukturtypen einwandfrei funktionieren.
  • Interne Schulungen: Die Mitarbeiter müssen gegebenenfalls zusätzliche Schulungen absolvieren, um IaaS angemessen zu verwalten und zu überwachen.
  • Sicherheit: Auch wenn Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Applikationen, Daten, Middleware und die OS-Plattform haben, sind sie gleichzeitig auch für die Verringerung neuer Sicherheitsrisiken verantwortlich.

Platform-as-a-Service (PaaS)

PaaS steht für Platform-as-a-Service. Die Plattform kann über das Internet genutzt werden und bietet Entwicklern sowohl ein Framework als auch Tools, um maßgeschneiderte Applikationen und Software zu entwickeln.

PaaS kann als „Light-Version“ von IaaS betrachtet werden. Genau wie bei IaaS haben die Kunden auch hier Zugriff auf Server und Rechenzentren, die von einem Drittanbieter gewartet und verwaltet werden. Der Hauptnutzen von PaaS liegt jedoch in der Entwicklung passgenauer SaaS-Applikationen.

Wann sollten Unternehmen PaaS nutzen?

Es gibt viele Situationen, in denen sich PaaS als Cloud-Computing-Lösung anbietet – etwa, wenn viele Entwickler an demselben Entwicklungsprojekt arbeiten. PaaS eignet sich hervorragend für die Optimierung von Workflows.

Sie können sogar andere Anbieter einbeziehen und während des gesamten Prozesses flexibel bleiben. Wenn Ihr Unternehmen in kurzer Zeit maßgeschneiderte Applikationen entwickeln und deployen muss, sollten Sie sich auch in diesem Fall für PaaS entscheiden.

Bereitstellung von PaaS

PaaS wird auf eine ähnliche Art und Weise wie SaaS bereitgestellt. Der einzige Unterschied ist die Tatsache, dass Kunden nicht auf Online-Software zugreifen, sondern auf eine Online-Plattform, um Software selbst herzustellen. Und da die Tools und Umgebung sofort einsatzbereit sind, können Software Engineers und Entwickler ihre gesamte Zeit auf die Entwicklung von Applikationen verwenden und müssen keine Gedanken an andere Komponenten verschwenden, wie etwa Betriebssysteme, Speicherplatz oder Infrastruktur.

Beispiele für PaaS

Im Folgenden haben wir zehn beliebte PaaS-Provider aufgelistet, mithilfe derer Unternehmen maßgeschneiderte Applikationen gemäß ihren Bedürfnissen entwickeln können:

  • Google App Engine
  • OpenShift
  • Heroku
  • Force.com
  • Windows Azure
  • AWS Elastic Beanstalk
  • Apache Stratos
  • Magento Commerce
  • AWS Lamda
  • SAP Cloud

Vorteile von PaaS:

Auch PaaS bietet Unternehmen eine Reihe von Vorteilen, darunter:

  • Geringere Kosten: Mithilfe von PaaS können neue Applikationen schnell und einfach entwickelt und deployed werden.
  • Skalierbarkeit: Das PaaS-Servicemodell kann flexibel an die Bedürfnisse des jeweiligen Entwicklers angepasst werden.
  • Migration: Mit PaaS lässt sich die Migration zu einem Hybrid-Cloud-Modell einfach gestalten.
  • Weniger Coding: Entwickler müssen viel weniger Code schreiben als zuvor.
  • Freiheit: Dank PaaS haben Entwickler mehr Zeit für die Entwicklung maßgeschneiderter Applikationen, ohne sich dabei um die Wartung der Software kümmern zu müssen.

Nachteile von PaaS

Natürlich gibt es auch bei diesem Cloud-Computing-Service einige Nachteile, die Unternehmen im Blick behalten sollten:

  • Datensicherheit: Da Server genutzt werden, die von Drittanbietern verwaltet werden, gibt es einige Sicherheitsrisiken, derer Unternehmen sich bewusst sein sollten.
  • Laufzeitprobleme: Einige PaaS-Lösungen sind nicht für die Programmiersprache oder das Framework optimiert, an die die Entwicklerteams gewöhnt sind.
  • Integrationen: Es könnte zu Problemen bei der Integration neuer Applikationen kommen, da nicht jede Komponente des IT-Systems von Unternehmen für die Cloud ausgelegt ist.
  • Beschränkungen: Der maßgeschneiderte Cloud-Betrieb enthält meist automatisierte Workflows, die nicht unbedingt mit PaaS-Lösungen kompatibel sind. Dies führt zu Beschränkungen auf Seiten des Endbenutzers.

Software-as-a-Service (SaaS)

SaaS steht für Software-as-Service. Dieser allumfassende Cloud-Applikationsservice ist die wohl häufigste Form des Cloud-Computings. Die Services sind sofort einsatzbereit und werden häufig über den Webbrowser des Kunden betrieben, sodass Software weder installiert noch heruntergeladen werden muss.

SaaS wird auf Remote-Servern betrieben und vom Anbieter verwaltet, aktualisiert und gewartet. Dadurch kommt dem Endbenutzer zwar weniger Verantwortung zu – gleichzeitig hat er aber auch weniger Kontrolle über die Services.

Wann sollten Unternehmen SaaS nutzen?

SaaS eignet sich hervorragend für kleine Unternehmen oder Start-ups, denen die Kapazitäten für die Entwicklung eigener Applikationen fehlen. Von e-Commerce bis hin zu eher klein gehaltenen Projekten – SaaS ist die schnellste und einfachste Lösung für Unternehmen, die keine maßgeschneiderten Applikationen brauchen. SaaS ist zudem auch eine gute Option für Applikationen, die nur relativ selten genutzt werden, wie etwa Steuersoftware.

Bereitstellung von SaaS

SaaS ist ein voll funktionsfähiger Service, auf den über jeden beliebigen Webbrowser zugegriffen werden kann. Das bedeutet, dass die Kunden von überall auf der Welt arbeiten können, vorausgesetzt, dass sie eine Internetverbindung haben. Die Benutzer verbinden sich über ein Dashboard oder eine API mit der Applikation und verlassen sich für etwaige Patches, Middleware, Support oder Lösung technischer Schwierigkeiten voll und ganz auf den Provider.

Beispiele für SaaS

Software-as-a-Service existierte schon, bevor Unternehmen massenweise in die Cloud migrierten. Paradebeispiele für SaaS sind etwa Outlook oder Gmail. Es gibt aber noch viele weitere bekannte SaaS-Provider, darunter:

  • Salesforce
  • Cisco WebEx
  • Dropbox
  • ZenDesk
  • MailChimp
  • Slack
  • HubSpot
  • DocuSign
  • Google Apps
  • Microsoft Office 365

Vorteile von SaaS

Software-as-a-Service bietet Unternehmen und ihren Teams unterschiedliche Vorteile.

  • Geringere Kosten: SaaS wird häufig in geteilten Umgebungen genutzt. Die Lizenzkosten sind im Vergleich zu traditionellen Modellen signifikant geringer, sofern SaaS im Unternehmen richtig verwendet wird.
  • Skalierbarkeit: SaaS-Lösungen können einfach erweitert oder verkleinert werden, abhängig von den jeweiligen Unternehmensbedürfnissen.
  • Integration: Viele SaaS-Lösungen können mit anderen SaaS-Tools integriert werden, sodass Unternehmen kein Geld in andere Server oder Software investieren müssen.
  • Upgrades: Dank SaaS profitieren Unternehmen automatisch von neuen Software-Releases oder Upgrades.
  • Benutzerfreundlichkeit: Da SaaS weder heruntergeladen noch installiert werden muss, gestaltet sich die Handhabung sehr einfach.

Nachteile von SaaS

Bevor Sie sich für ein SaaS-Modell entscheiden, sollten Sie sich mit den Herausforderungen dieses Cloud-Computing-Service auseinandersetzen.

  • Datensicherheit: Da große Mengen an vertraulichen Daten mit Off-Premises-Servern ausgetauscht werden, müssen Unternehmen ein besonderes Augenmerk auf die Themen Sicherheit und Compliance legen.
  • Begrenzte Individualisierung: Die Features und Capabilities von SaaS-Software können nur sehr eingeschränkt an die individuellen Unternehmensbedürfnisse angepasst werden.
  • Interoperabilität: Aufgrund von Abhängigkeiten kann sich die Integration von SaaS mit bestehenden Applikationen und Services sehr schwierig gestalten.
  • Geringere Kontrolle: Benutzer haben kaum Kontrolle über die Funktionen, Performance, Ausfallzeiten oder Verwaltung ihrer Daten.
  • Verschwendete Ressourcen: Durch die Benutzerfreundlichkeit und Skalierbarkeit von SaaS finden sich in Unternehmen häufig redundante, nicht ausreichend oder gänzlich ungenutzte Applikationen. Ohne ein automatisiertes SaaS-Management oder SaaS-Optimierungsprozesse schaffen SaaS-Applikationen kaum einen Mehrwert.
  • Schatten-IT: Mitarbeiter kaufen oder abonnieren häufig neue SaaS-Applikationen, ohne die IT-Abteilung vorher dahingehend zu informieren. Nicht verwaltete SaaS-Applikationen können zu schwerwiegenden Sicherheitslücken führen.

Wie unterscheiden sich IaaS, PaaS und SaaS?

IaaS (Infrastructure-as-a-Service), PaaS (Platform-as-a-Service) und SaaS (Software-as-a-Service) beschreiben unterschiedliche Arten, wie Unternehmen die Cloud für sich nutzen können. Die Service-Modelle schließen einander nicht aus, umfassen aber teilweise das IT-Management., wodurch sie eine Alternative zu On-Premises IT-Lösungen bieten, die Unternehmen selbst verwalten müssen.

Während bei „traditionellen“ Lösungen die IT-Infrastruktur und In-House-Software vonseiten der Unternehmen verwaltet werden müssen, bietet IaaS einen „Pay-as-you-go“-Ansatz für Speicherplatz, Networking und Virtualisierung. PaaS bietet sogar noch mehr Services wie Hardware- und Softwareentwicklungstools, auf die über das Internet zugegriffen werden kann. Mit SaaS können Unternehmen umfassende Softwarelösungen „mieten“ und überlassen die Verantwortung für die Verwaltung und Wartung der Services vollends den Providern. 

Das unten dargestellte Diagramm zeigt die Unterschiede zwischen IaaS, PaaS und SaaS. Außerdem wird deutlich, wie sich die Verantwortlichkeiten zwischen den Benutzern und den Providern in den unterschiedlichen Cloud-Computing-Modellen verteilen.

 

IaaS vs PaaS vs SaaS Diagram

 

IaaS vs. PaaS

Infrastructure-as-a-Service bietet Ihnen viel Kontrolle über Ihr Betriebssystem. Es ist die Grundlage Ihrer Cloud-Computing-Umgebung. Mit Platform-as-a-Service hingegen können Sie Applikationen bauen, ohne diese On-Premises zu hosten. So profitieren Sie von erhöhter Flexibilität, müssen jedoch auch eingeschränkte Kontrolle in Kauf nehmen.

Welches Service-Modell am besten zu Ihrem Unternehmen passt, hängt von dessen Bedürfnissen und Anforderungen ab. Ein Beispiel: Wenn Sie eine Website bauen möchte, kann Ihnen ein IaaS-Produkt wie Amazon Web Services die Infrastruktur bieten, die Sie für das Hosting der Website und seiner Applikationen benötigen. Wenn Sie jedoch selbstgebaute Features hinzufügen möchten, wäre ein PaaS-Produkt wie die Google App Engine die richtige Wahl. Damit könnten Sie nicht nur die Seite hosten, sondern auch Ihren Entwicklern die Gestaltung und Bereitstellung maßgeschneiderter Applikationen ermöglichen.

SaaS vs. PaaS

Wie bereits beschrieben wird Platform-as-a-Service genutzt, um neue Produkte zu entwickeln, die Ihre bestehende Umgebung komplementieren. Aber Software-as-a-Service geht noch einen Schritt weiter: SaaS-Produkte werden vollständig von den Providern verwaltet und sind immer auf dem neusten Stand.

Wann sollten Sie sich also für ein PaaS- und gegen ein SaaS-Produkt entscheiden? Ein Beispiel: Wenn Sie eine Payroll-App entwickeln möchten, die den Bedürfnissen der HR-Abteilung völlig entspricht, sollten Sie auf auf PaaS setzen. Dieser Cloud-Computing-Service bietet Ihren Entwicklern alle Tools, die Sie für die Gestaltung einer solchen maßgeschneiderten Applikation benötigen. Sobald das Produkt fertig ist, kann es als SaaS angesehen werden. Wenn eine Standardapplikation für die Zwecke Ihrer HR-Abteilung reicht, sollten Sie eine Payroll-App wie Quickbooks in Betracht ziehen.

IaaS vs. SaaS

Bei modernen SaaS-Produkten kümmern sich die Service-Provider um das Softwaremanagement und die Wartung. Bei Infrastructure-as-a-Service stellt der Provider nur Kernelemente wie Server oder Speicherplatz zur Verfügung und verwaltet diese auch. 

Welches Modell Ihrem Unternehmen am besten entspricht, hängt maßgeblich von Ihren Zielen ab. Wenn Sie absolute Kontrolle über Ihre Cloud-Umgebung haben möchten und verhindern möchten, dass es zu Problemen bei der Datenverwaltung und Datensicherheit bei den Providern kommt, ist IaaS sicherlich die beste Option. Wenn Sie jedoch kaum Flexibilität brauchen und Benutzerfreundlichkeit einen hohen Stellenwert für Sie einnimmt, sollten Sie vermutlich auf eine SaaS-Lösung umsteigen.

Die Marktanteile von IaaS, PaaS und SaaS im Vergleich

In der unten dargestellten Grafik wird ersichtlich, wie sich die Marktanteile im Bereich Public-Cloud-Computing in den letzten drei Jahren entwickelt haben und in welche Richtung sich der Markt im Jahr 2022 voraussichtlich bewegen wird. Der erste Platz geht 2021 mit 39,4% an Software-as-a-Service, dicht gefolgt von IaaS mit 20,9%, dem Cloud-Computing-Service, der das schnellste Wachstum in den letzten Jahren verzeichnen konnte. Schlusslicht ist mit 18,7% PaaS.

Dieser Trend, der in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich nicht abbrechen wird, zeigt einen leichten SaaS-Rückgang sowie einen leichten Anstieg für IaaS und PaaS. Dies liegt vermutlich in der Flexibilität von IaaS begründet, die Unternehmen besonders zu schätzen wissen. Im Vergleich zu den anderen beiden Cloud-Computing-Services zeichnet sich IaaS durch eine besondere Flexibilität und individualisierte Lösungen aus. Daher wird IaaS vermutlich auch in Zukunft eine dominante Rolle im Cloud-Computing-Markt einnehmen und das größte Cloud-Service-Modell im Vergleich zu den Cloud-Ausgaben darstellen.

Cloud computing IaaS vs PaaS vs SaaS market share

Quelle: https://www.t4.ai/industry/cloud-computing-market-share


Fazit

Jedes Cloud-Computing-Modell eignet sich für unterschiedliche Unternehmen und Unternehmensbedürfnisse. Und da jedes Modell auch seine ganz eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringt, müssen Sie ganz genau wissen, was Ihnen und Ihrem Unternehmen wichtig ist: Kontrolle, Anpassbarkeit, oder Komfort. Sobald Sie diese Entscheidung getroffen haben, müssen Sie den richtigen Anbieter finden, der zu Ihrer Unternehmenskultur passt und Sie letztendlich dabei unterstützt, die Produktivität und Effizienz Ihrer Teams zu steigern.

Tatsächlich gibt es neben IaaS, PaaS und SaaS auch noch andere, neue Cloud-Computing-Modelle, die Sie vielleicht interessieren könnten: Monitoring-as-a-Service (MaaS), Function-as-a-Service (FaaS) und Communication-as-a-Service (CaaS). Jedes dieser Modelle richtet sich an Unternehmen, die bestimmte Services auswählen, um auch in einem Cloud-first-Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.

FAQ: IaaS, PaaS, SaaS

Was ist IaaS?

IaaS steht für Infrastructure-as-a-Service. Es ermöglicht Unternehmen, virtualisierte Computerressourcen zu kaufen (z.B. Networking oder Speicherplatz auf Abruf), anstatt Geld in kostspielige Hardware zu investieren. IaaS ist dynamisch skalierbar und bietet Unternehmen mehr Flexibilität als On-Premises-Lösungen. 

IaaS kann als Fundament von Cloud Computing angesehen werden. Die virtualisierten Komponenten werden durch das Internet zur Verfügung gestellt und funktionieren genauso wie die Server und Hardware, die Unternehmen früher physisch in ihren Gebäuden hatten.

Was ist PaaS?

PaaS steht für Platform-as-a-Service. Die Plattform kann über das Internet genutzt werden und bietet Entwicklern sowohl ein Framework als auch Tools, um maßgeschneiderte Applikationen und Software zu entwickeln.

PaaS kann als „Light-Version“ von IaaS betrachtet werden. Genau wie bei IaaS haben die Kunden auch hier Zugriff auf Server und Rechenzentren, die von einem Drittanbieter gewartet und verwaltet werden. Der Hauptnutzen von PaaS liegt jedoch in der Entwicklung passgenauer SaaS-Applikationen.

Was ist SaaS?

SaaS steht für Software-as-Service. Dieser umfassende Cloud-Applikationsservice ist die wohl häufigste Form des Cloud-Computings. Die Services sind sofort einsatzbereit und werden häufig über den Webbrowser des Kunden betrieben, sodass Software weder installiert noch heruntergeladen werden muss.

SaaS wird auf Remote-Servern betrieben und vom Anbieter verwaltet, aktualisiert und gewartet. Dadurch kommt dem Endbenutzer zwar weniger Verantwortung zu – gleichzeitig hat er aber auch weniger Kontrolle über die Services.

Wie unterscheiden sich IaaS, Paas und SaaS?

IaaS (Infrastructure-as-a-Service), PaaS (Platform-as-a-Service) und SaaS (Software-as-a-Service) beschreiben unterschiedliche Arten, wie Unternehmen die Cloud für sich nutzen können. Die Service-Modelle schließen einander nicht aus, umfassen aber teilweise das IT-Management., wodurch sie eine Alternative zu On-Premises IT-Lösungen bieten, die Unternehmen selbst verwalten müssen.

Während bei „traditionellen“ Lösungen die IT-Infrastruktur und In-House-Software vonseiten der Unternehmen verwaltet werden müssen, bietet IaaS einen „Pay-as-you-go“-Ansatz für Speicherplatz, Networking und Virtualisierung. PaaS bietet sogar noch mehr Services wie Hardware- und Softwareentwicklungstools, auf die über das Internet zugegriffen werden kann. Mit SaaS können Unternehmen umfassende Softwarelösungen „mieten“ und überlassen die Verantwortung für die Verwaltung und Wartung der Services vollends den Providern. 

IaaS vs. PaaS

Infrastructure-as-a-Service bietet Ihnen viel Kontrolle über Ihr Betriebssystem. Es ist die Grundlage Ihrer Cloud-Computing-Umgebung. Mit Platform-as-a-Service hingegen können Sie Applikationen bauen, ohne diese On-Premises zu hosten. So profitieren Sie von erhöhter Flexibilität, müssen jedoch auch weniger Kontrolle in Kauf nehmen.

SaaS vs. PaaS

Platform-as-a-Service wird genutzt, um neue Produkte zu entwickeln, die Ihre bestehende Umgebung komplementieren. Aber Software-as-a-Service geht noch einen Schritt weiter: SaaS-Produkte werden vollständig von den Providern verwaltet und sind immer auf dem neusten Stand.

IaaS vs. SaaS

Bei modernen SaaS-Produkt kümmern sich die Service-Provider um das Softwaremanagement und die Wartung. Bei Infrastructure-as-a-Service stellt der Provider nur Kernelemente wie Server oder Speicherplatz zur Verfügung und verwaltet diese auch.