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Mergers & Acquisitions

Mergers & Acquisitions (M&A) bezeichnen Unternehmenszusammenschlüsse, bei dem das Eigentum an einem Unternehmen übertragen oder kombiniert wird. Dazu gehören Mergers (Fusionen), Acquisitions (Übernahmen) und Geschäftsübertragungen.

 

Einleitung

Das M&A-Transaktionsvolumen blieb zwischen 2015 und 2019 mit ca. 50.000 globalen Deals pro Jahr konstant – im Jahr 2020 hingegen wurde ein Rückgang verzeichnet, der der COVID-19-Pandemie und dem daraus resultierenden weltweiten Wirtschaftseinbruch zuzuschreiben ist (siehe Abbildung 1). Laut eines von Accenture veröffentlichten Reports zu den Auswirkungen der Pandemie auf den M&A-Markt ist nicht nur die Anzahl der Deals und Veräußerungen um 12% bzw. 3% gesunken – es zeichnet sich auch eine alarmierende Abnahme der Transaktionswerte von 47% ab.

Abbildung 1. Anzahl an M&A-Deals weltweit (in Tsd.)

number of Merger acquisition deals worldwide

Quelle: Institute of Mergers, Acquisitions and Alliances (IMAA)

Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklungen im Jahr 2020 ist davon auszugehen, dass im Jahr 2021 wieder mehr M&A-Deals geschlossen werden. Laut des Deloitte M&A Trends Survey erwarten 61% der Deal Maker für das Jahr 2021 eine Rückkehr des M&A-Transaktionsvolumens auf das Vor-Corona-Niveau.

Während sich das M&A-Transaktionsvolumen im Jahr 2021 voraussichtlich erholen wird, ist davon auszugehen, dass die Anzahl der sogenannten „Scope Deals“ steigen wird. Das Hauptaugenmerk dieser Deals liegt auf der Erweiterung der vorhandenen Business Capabilities und der Modernisierung des Betriebsmodells, um Umsätze durch Innovation zu steigern (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2. Prozentsatz von Scope-Deals pro Jahr

Percent of Scope Deals Per Year

Quelle: Technology Report 2020, Bain & Company, Oktober 2020

Unternehmen haben individuelle Beweggründe, weshalb sie Mergers oder Acquisitions eingehen. Meistens entscheiden sich Unternehmen für einen Merger oder eine Acquisition, um ihre Business Capabilities zu erweitern. Weitere Gründe sind:

  • Kontrolle über die Vermögenswerte/Technologien eines Wettbewerbers
  • Sofortige Steigerung des Gesamtumsatzes durch neue Kundenkanäle
  • Nutzung von Synergieeffekten zwischen branchengleichen Unternehmen

Alle Unternehmen sind auf Software angewiesen, um Transaktionen zu koordinieren, den Vertrieb zu unterstützen und den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten – daher spielt die IT in M&A-Prozessen eine zentrale Rolle. Da sich immer mehr Unternehmen durch Mergers & Acquisitions zusammenschließen, trägt die Integration des IT-Betriebs und der Applikationslandschaften maßgeblich zur Komplexität von M&A-Aktivitäten bei.

Deswegen sind Enterprise Architects (EAs) und IT-Führungskräfte die wichtigsten Stakeholder für einen erfolgreichen M&A- oder Carve-out-Prozess. EAs kommt während M&As oder Carve-outs eine Vielzahl von Aufgaben zu – sie bilden Business Capabilities ab und bewerten, rationalisieren und integrieren Technologielandschaften, um für die sich zusammenschließenden Unternehmen den größtmöglichen Mehrwert zu generieren. Da EA-Teams als Bindeglied zwischen der Business- und IT-Welt fungieren, können sie reibungslos und effektiv IT-Landschaften integrieren und bereits nach kurzer Zeit einen greifbaren Mehrwert für das Unternehmen schaffen. Da sich EAs besonders auf die transparente Erfassung der in den beiden Unternehmen verwendeten Technologien konzentrieren, schaffen sie die Grundlage für eine fundierte, datengetriebene Entscheidungsfindung.

Ohne die Expertise von IT-Spezialisten oder EAs wären die Business-Leader dafür verantwortlich, IT-Synergien zu heben und zu kontrollieren, was zu Verwirrung und Problemen führen würde. Genau aus diesem Grund spielen Enterprise Architects für erfolgreiche Post Merger Integrationen eine zentrale Rolle.

 

Was sind Mergers & Acquisitions?

Ein Merger oder eine Acquisition ist ein Vertrag zwischen zwei unabhängigen Unternehmen, die sich zu einer Einheit zusammenschließen möchten. Auch wenn die Begriffe Merger und Acquisition häufig synonym verwendet werden, haben sie doch unterschiedliche rechtliche Definitionen. Als Merger oder Fusion werden Unternehmenszusammenschlüsse beschrieben, mit denen eine neue wirtschaftliche und rechtliche Einheit gebildet wird. Die beteiligten Unternehmen ähneln sich typischerweise in Größe und Struktur. Eine Acquisition oder Übernahme hingegen findet statt, wenn ein großes Unternehmen ein kleineres Unternehmen aufkauft und damit Kontrolle über dessen Aktien und Vermögenswerte erhält. Aktuelle Beispiele für Acquisitions sind die Übernahme von Slack durch Salesforce für rund 27,7 Mrd. US-Dollar im Dezember 2020 oder der Deal zwischen SAP und Signavio im Januar 2021.

Der Zusammenschluss von zwei Unternehmen bedeutet jedoch auch die Zusammenführung potenziell konfligierender Assets, die häufig IT-bezogen sind. Weitere Hindernisse, die bei M&As auftreten, sind fehlende Transparenz über neue Systeme oder Applikationen, Sicherheits- und Compliance-Verstöße sowie eine unzureichende technische Integrationskompatibilität. Andere Herausforderungen, die vielleicht nicht unmittelbar die IT betreffen, sind eine unklare strategische Ausrichtung und die Etablierung des Change Managements.

 

Was ist ein Carve-Out?

Während des M&A-Prozesses können sich Unternehmen für die Durchführung eines Carve-outs entscheiden. Als Carve-out oder Ausgliederung wird das Herauslösen eines Geschäftsbereichs aus einem Konzernverbund bezeichnet, das nicht zum Kerngeschäft passt. Manchmal entscheiden sich Unternehmen auch für einen Carve-out, wenn der Verkauf der Geschäftseinheit wirtschaftlich sinnvoller ist, als sie zu behalten.

Es gibt zwei Arten von Carve-outs: Das Equity Carve-out und das Spin-Off. Als Equity Carve-out versteht man die Veräußerung von Anteilen einer Tochtergesellschaft, wodurch die Muttergesellschaft sofort eine Vergütung erhält. Von Spin-offs hingegen wird gesprochen, wenn die ausgegliederte Geschäftseinheit eine eigene rechtliche Einheit mit eigenen Stakeholdern wird. Ein Beispiel dafür ist Otis Worldwide Corporation, das weltweit größte Unternehmen für die Herstellung, Installation und Wartung von Aufzügen und Rolltreppen. Otis wurde von United Technologies Corporation (UTC; jetzt Raytheon Technologies) abgespaltet und wurde dadurch ein eigenständiges Unternehmen. Mehr dazu in unserer Success Story mit Otis.

Unabhängig davon, ob Unternehmen in einen Merger oder eine Acquisition treten – nachdem der Deal unterzeichnet worden ist, muss aus den beiden einzelnen Unternehmen eine neue Einheit geschaffen werden. Das bedeutet die Harmonisierung von Prozessen, Strukturen und Unternehmenskulturen – und letztendlich auch die Integration und Optimierung von Technologielandschaften.

 

Arten von Mergers & Acquisitions

Es gibt unterschiedliche Subtypen von M&A-Deals. Alle M&A-Arten stellen Unternehmen jedoch vor ähnliche Herausforderungen, wobei im Folgenden besonders auf die Eigenschaften der sechs verschiedenen Merger-Arten eingegangen wird (siehe Abbildung 3). Bei Acquisitions lässt sich zwischen zwei grundlegenden Arten unterscheiden: die freundliche und die feindliche Übernahme. Bei der freundlichen Übernahme findet die Acquisition im Einvernehmen beider Unternehmen statt, wohingegen bei einer feindlichen Übernahme, wie der Name bereits suggeriert, ein Unternehmen unfreiwillig aufgekauft wird. Die häufigsten Herausforderungen, die bei allen M&A-Arten auftreten, sind die Einhaltung von Compliance- und Sicherheitsstandards, eine effiziente und klare Abstimmung zwischen IT und der Unternehmensstrategie sowie eine transparente IT-Landschaft.

Abbildung 3. Arten von Mergers

Types of Mergers & Acquisitions

Quelle: LeanIX GmbH

Horizontale Mergers

Ein horizontaler Merger beschreibt den Zusammenschluss von zwei Unternehmen, die in denselben Märkten agieren und die gleichen oder sehr ähnliche Produkte anbieten. Ein Beispiel für einen horizontalen Merger ist die Fusion von Facebook und Instagram. Auch wenn die Social-Media-Plattformen nicht identisch sind, konnte mit dem Merger verhindert werden, dass sich Facebook und Instagram zu direkten Wettbewerbern entwickeln.

Vertikale Mergers

Vertikale Mergers werden Zusammenschlüsse zwischen zwei Unternehmen derselben Branche genannt, die sich jedoch an unterschiedlichen Stellen der Wertschöpfungskette befinden. Bei vertikalen Mergers fusionieren also Unternehmen an verschiedenen Punkten der Produktions- und Lieferkette, um ihre Produktpalette zu erweitern, effizienter zu werden und Erträge zu erhöhen. Ein bekannter vertikaler Merger ist der Deal zwischen AT&T und Time Warner im Jahr 2018. Da AT&T eines der größten Kommunikationsunternehmen der Welt ist, konnte das Unternehmen durch den Merger mit Time Warner Mobilfunkdienste und neue Inhalte bündeln und den Verbrauchern dadurch einen Mehrwert bieten.

Markterweiterung

Unternehmen, die Zugang zu größeren Märkten erhalten und ihren Kundenstamm erweitern möchten, könnten sich für einen Merger entscheiden. Bei der Markterweiterung versuchen Unternehmen mithilfe von Mergers ihre Marktdurchdringung zu erhöhen – meist in neuen Märkten oder Regionen. So können Unternehmen ihren Kundenstamm erweitern. In solch einen Merger sind RBC Centura und Eagle Bancshares, Inc. getreten. Eagle Bancshares, Inc. hat seinen Hauptsitz in Atlanta, Georgia (USA) und ist als Holdinggesellschaft an der Tucker Federal Bank beteiligt. Tucker Federal Bank ist eine der größten Banken in der Region Atlanta. Der Merger ermöglichte es RBC Centura in Nordamerika zu expandieren und ihren Kundenstamm zu erweitern.

Zirkuläre Mergers

Zirkuläre Mergers finden zwischen Unternehmen statt, die in denselben Märkten ähnliche oder verwandte Produkte und Services anbieten. Hier werden Mergers durchgeführt, um das Angebot an Produkten und Services zu erweitern und dieselben Vertriebskanäle und Lieferketten zu nutzen. Bei zirkulären Mergers ergänzen sich häufig die Produkte der fusionierenden Unternehmen, stehen aber nicht in direktem Wettbewerb zueinander. Dadurch können beide Unternehmen mit ihren Produkten mehr Kunden erreichen und letztendlich ihren Profit steigern. Ein Beispiel dafür wäre die Fusion von Broadcom, einem Bluetooth-Hersteller, und Mobilink Telecom Inc., einem Hersteller für Mikrochips und Mobilkommunikationssysteme. Die beiden Unternehmen sind also in der Elektronikindustrie tätig und konnten durch ihre Fusion zwei Produkte zusammenbringen, die einander unterstützen.

Konglomerate Mergers

Ein konglomerater Merger findet zwischen Unternehmen statt, die in völlig unterschiedlichen Branchen aktiv sind und deren Produktpaletten keinerlei Überschneidungen vorweisen. Solch ein Merger kann Unternehmen dabei helfen, Kosten zu senken und gleichzeitig effizienter zu werden. Konglomerate Mergers haben keinen direkten Einfluss auf die Wettbewerbslandschaft, da die sich zusammenschließenden Unternehmen in unterschiedlichen Branchen agieren. Dennoch kann mit diesen Mergers die Wahrscheinlichkeit eines erstarkenden Wettbewerbs gesenkt werden. Ein Beispiel für einen konglomeraten Merger ist der Zusammenschluss von Amazon und Whole Foods im Jahr 2017.

Konzentrische Mergers

Konzentrische oder generische Mergers finden statt, wenn zwei Unternehmen, die in der gleichen Branche agieren, sich zusammenschließen, um ihre Produkt- und Servicepalette zu erweitern. Diese Unternehmen verfügen häufig über dieselben Vertriebs-, Technologie-, und Marketing-Kanäle. Ein Beispiel für einen konzentrischen Merger ist die Fusion von Kraft und Heinz. Kraft, ein Hersteller von Gewürzen und Aufschnitt, schloss sich 2015 mit dem Saucen- und Tiefkühlwarenproduzenten Heinz zusammen, um ihre Produkte gemeinsam zu verkaufen und nicht miteinander zu konkurrieren.

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IT-Herausforderungen von M&A

Alle Mergers & Acquisitions haben jedoch eine Sache gemein: Sie stellen für die IT eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Es gibt natürlich auch Hürden in anderen Bereichen, derer sich Unternehmen während der Durchführung von M&As annehmen müssen, jedoch ist eine stabile und transparente IT-Landschaft ein Garant für einen erfolgreichen M&A-Prozess und sollte daher besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden.

Zu den wichtigsten IT-Herausforderungen, auf die sich Unternehmen während M&As vorbereiten müssen, gehören:

IT-Integrationsstrategie

Nachdem der M&A-Deal unterzeichnet worden ist, sollten sich die Unternehmen unverzüglich mit der Ausarbeitung einer effektiven IT-Integrationsstrategie befassen. Während der Due-Diligence-Phase sollte sich mit der technischen Kompatibilität befasst werden, da die meisten Unternehmen besonders bei der Harmonisierung ihrer IT-Systeme, Applikationen und Datenbanken auf Probleme stoßen, da all diese IT-Assets mit ihren geschäftlichen und operativen Prozessen verbunden sind. Daher ist es für die sich zusammenschließenden Unternehmen von Vorteil, wenn ihre jeweiligen IT-Teams einen gemeinsamen Plan verfolgen und entscheiden, welche Assets migriert und welche behalten werden sollen. Genauso sollten sich die beiden Teams auf Best Practices für den weiteren Verlauf der IT-bezogenen M&A-Aktivitäten abstimmen.

Transparente IT

Für die Integration von zwei oder mehr Unternehmen ist eine transparente IT unverzichtbar.

Ohne eine transparente Sicht auf die IT-Landschaft könnte es passieren, dass es in der neu integrierten IT-Landschaft redundante oder obsolete Applikationen gibt, die wiederum unnötige Ausgaben verursachen und ein hohes IT-Risiko darstellen. Wenn das eine Unternehmen beispielsweise ein modernes EA-Tool nutzt und auf Echtzeitdaten setzt, während das andere Unternehmen für die Datenorganisation noch Behelfslösungen wie Excel oder Visio nutzt und sich wichtige Informationen folglich in den verschiedensten Plattformen verteilt finden, kann dies die Integration nach einem M&A-Deal stark beeinträchtigen. Die Zusammenarbeit zwischen den IT-Teams ist wesentlich für den Austausch von aktuellen und relevanten Informationen, weswegen eine transparente Sicht auf die neu kombinierte IT-Landschaft von höchster Bedeutung ist.

Um Transparenz über die IT-Landschaften der sich zusammenschließenden Unternehmen zu gewinnen, sollten die Business Capabilities als Startpunkt genutzt werden. Best Practices zeigen, dass Business Capabilities als gemeinsame Sprache in Post Merger Integrationen die richtige Abstraktionsebene für die Abbildung der vorhandenen Applikationen bieten. Nachdem eine vollständige Transparenz über alle Applikationen und ihre jeweiligen Business Capabilities hergestellt worden ist, können fundierte Entscheidungen dahingehend getroffen werden, welche Applikationen behalten und welche abgeschafft werden sollen.

Compliance und Sicherheit

Es ist sehr wahrscheinlich, dass fusionierende Unternehmen nicht dieselben Compliance-Richtlinien für ihre Prozesse verfolgen – besonders bei internationalen M&As kann dieser Punkt ein erhebliches Technologierisiko für die Unternehmen darstellen. Die IT wird beim Datenmanagement eine Vielzahl von Herausforderungen meistern müssen, z.B. die Unterstützung unterschiedlicher Cybersicherheitsstandards. Ein internationales Unternehmen muss sich beispielsweise an regionale Vorschriften wie die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGV) halten, wenn es innerhalb der Europäischen Union agiert.

Für Unternehmen ist die Gewährleistung der Datensicherheit stets eine wichtige Aufgabe, die bei M&As noch an Bedeutung zunimmt. Wenn ein Unternehmen sicherer als das andere Unternehmen ist, dann könnten die geteilten vertraulichen Informationen in die Hände von Hackern oder anderen unerwünschten Gruppen geraten.

Ein Unternehmen mit strengen Compliance-Richtlinien muss das andere Unternehmen, mit dem ein M&A-Deal geschlossen wurde, möglicherweise schnell an die erhöhten Dokumentationsverfahren und Richtlinien heranführen. Wenn dieser Schritt vernachlässigt wird, kann dies zu Datenschutzverletzungen führen, die wiederum in kostspieligen Bußgeldern und Reputationsschäden resultieren.

Enterprise Architecture während Mergers & Acquisitions

Aus technologischer Sicht sind Mergers & Acquisitions eine Herkulesaufgabe. Alle Systeme und Prozesse der beiden Unternehmen müssen berücksichtigt, analysiert und harmonisiert werden. Dieser Prozess ist als Post Merger Integration, kurz PMI, bekannt.

LeanIX hat seine internationalen Kunden zur Rolle von Enterprise Architects in M&A-Aktivitäten befragt. Es wurde deutlich, dass Enterprise Architecture in M&A-Prozessen eine wichtige Rolle spielt, EAs jedoch am stärksten in den Prozess der Post Merger Integration (89%) involviert werden (siehe Abbildung 3).

Abbildung 4. M&A-Prozess: Umfang des EA-Involvements

M&A Process- Stages of EA Involvement

Quelle: LeanIX Mergers & Acquisitions Survey, Januar 2021

Diese Erkenntnis ist keine Überraschung, da Enterprise Architects als Verbindung zwischen der Business- und IT-Welt fugieren. Die Umfrageergebnisse heben erneut die Bedeutung einer ausgereiften EA-Strategie hervor, wofür EAs stark eingebunden werden müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die IT-Landschaften der sich zusammenschließenden Unternehmen optimal harmonisiert werden und das neu gegründete Unternehmen fundierte und datengetriebene Technologieentscheidungen trifft.

 

Die Vorteile von Enterprise Architecture in Post Merger Integrationen

Unternehmen brauchen eine stabile Roadmap, die sie während der Post Merger Integration befolgen – gleichzeitig müssen sie auch flexibel sein und die Roadmap an sich verändernde Bedingungen anpassen können. Eine erfolgreiche EA-Strategie kann sowohl Stabilität als auch Flexibilität für anorganisches Wachstum bieten, indem sie es den sich zusammenschließenden Unternehmen ermöglicht, zusammenzuarbeiten und Technologielandschaften optimal zu bewerten, zu rationalisieren und zu integrieren.

Hier einige der wichtigsten Vorteile, die moderne Enterprise Architecture Tools während Post Merger Integrationen bieten können:

  • Bereitstellung einer zuverlässigen Datenbasis, die alle Stakeholder verstehen
  • Unterstützung der Dokumentation des gesamten PMI-Prozesses
  • Reduzierung von IT-Risiken durch eine transparente Sicht auf die IT-Landschaft
  • Beschleunigung von Synergien nach erheblichen Investitionen
  • Modellierung der angestrebten IT-Architektur, um die Erreichung der festgelegten Ziele sicherzustellen

Die Umfrageergebnisse der LeanIX-Kunden zeigen auch, welche EA-Anwendungsfälle während Post Merger Integrationen als besonders wichtig erachtet werden (siehe Abbildung 4).

Abbildung 5. M&A-Prozess: Relevante EA-Anwendungsfälle für Unternehmen

M&A Process- Assessment of Relevant EA Use Cases

Quelle: LeanIX M&A Survey, Januar 2021, Anwendungsfälle (von oben nach unten): N=106, N=105, N=106, N=106, N=99, N=104

Enterprise Architecture bietet eine transparente und zuverlässige Datenbasis für die Business Capabilities und Technologie-Assets beider Unternehmen. Dadurch können die Teams reibungslos zusammenarbeiten und gemeinsam Guidelines sowie Prozessstandards festlegen, an die sich alle halten müssen, die im M&A-Prozess involviert sind.

Mit einem modernen EA-Tool wie LeanIX können alle Schritte während der Post Merger Integration ausführlich dokumentiert werden, was den EAs die erfolgreiche Durchführung des PMI-Prozesses ungemein erleichtert. Ein Beispiel: Die Entwicklung einer gemeinsamen Business Capability Map gleich zu Beginn des M&A-Prozesses ermöglicht es den Teams, ein unerschütterliches Fundament für die nachfolgenden PMI-Aktivitäten zu legen. Wenn ein Hindernis auftaucht, können Business- und IT-Führungskräfte im Tool erkennen, welche Aktionen das Problem verursacht haben könnten.

Enterprise Architecture hilft Unternehmen dabei, die IT-Komplexität zu reduzieren und IT-bezogene Risiken zu mindern, indem Transparenz über den gesamten PMI-Prozess geschaffen wird. Dadurch können IT-Führungskräfte veraltete oder nicht mehr unterstützte Technologien sowie problematische Datenabhängigkeiten identifizieren und gezielt angehen.

Eine umfassende Enterprise Architecture unterstützt Unternehmen durch die Identifizierung und Abschaffung redundanter Applikationen dabei, erhebliche Kosteneinsparungen zu erzielen. EAs können so ganz einfach bestimmen, welche Applikationen behalten, eliminiert oder übernommen werden sollen. Mit diesen Aktivitäten können Unternehmen schneller Synergien heben und Kosten nach einer bedeutenden Investition reduzieren.

Mit LeanIX Enterprise Architecture Management (EAM) können Enterprise Architects Post Merger Integrationen erfolgreich durchführen – mit dem neuen LeanIX Business Transformation Management (BTM) Modul eröffnet sich EAs eine völlig neue Tiefe, die ihre Analysen noch umfassender gestaltet. Mithilfe dieses Moduls können Enterprise Architects Änderungen an der IT-Landschaft planen und modellieren – ähnlich dem GitHub-Modell, nur für Enterprise Architecture. Dank Reports, in denen sich eine interaktive Zeitleiste befindet, können Architekturdaten zu jedem beliebigen Zeitpunkt in der Zukunft analysiert und dadurch vorhergesagt werden, wie sich die IT- und Business-Umgebungen während spezifischer Transformationsinitiativen verändern werden.

Schauen Sie sich das von The Open Group veranstaltete Webinar an und erfahren Sie, welche Erkenntnisse aus dem LeanIX-Survey zu Mergers & Acquisitions abgeleitet werden können und warum Enterprise Architect eine solch bedeutende Rolle im M&A-Prozess spielen.

 

Gewonnene Erkenntnisse aus Mergers & Acquisitions

E.ON

LeanIX hatte die Freude, mit E.ON, einem der größten Energieversorgungsunternehmen Europas, während seiner IT-Harmonisierungsphase zusammenzuarbeiten. Die Übernahme von innogy SE, einst eine Sparte für erneuerbare Energien von RWE, durch E.ON ist ein Paradebeispiel für eine gelungene M&A-Transaktion. Eine große Herausforderung bei dieser Übernahme war die Tatsache, dass E.ON und innogy mit jeweils Hunderten von rechtlichen Einheiten fast gleich groß waren.

Während in E.ONs neuer Applikationslandschaft, die durch die Übernahme mehr als 6000 Applikationen umfasste, Synergien entdeckt und Rationalisierungspotenzial ausgemacht werden mussten, bekam das EA-Team zusätzlich aufgetragen, die Integrationspläne für die Cloud-Migration auszuarbeiten, SaaS-Lösungen einzuführen, dem Unternehmen neue Capabilities durch Software zu ermöglichen und eine unternehmensweite digitale Transformation durchzuführen.

E.ON nutzte LeanIX als zentrales Repository, in dem jedes IT-Asset im gesamten Unternehmen dokumentiert wurde. Einige von E.ONs Errungenschaften auf ihrer M&A-Reise sind:

  • Implementierung von EA-Governance
  • Validierung von 80% der Synergieeffekte
  • Schaffung von Kostentransparenz der Service-Level
  • Beginn der wichtigsten Modernisierungsprojekte

 

Hauptgründe für M&As im Jahr 2021 und darüber hinaus

Es wird in den kommenden Jahren viele neue Gründe geben, die Unternehmen zu einem M&A-Deal bewegen. Laut J.P. Morgan werden Deals im Jahr 2021 durch pandemiebedingte Wirtschaftsveränderungen und einer abnehmenden politischen Unsicherheit vorangetrieben werden, da weltweit einflussreiche Wahlen beendet sind und ein Hoffnungsschimmer auf das Ende von COVID-19 ersichtlich wird. Die wichtigsten Gründe für M&As im Jahr 2021 sind die Konsolidierung im Inland, überregionale Übernahmen und eine Zunahme gesamteuropäischer Großakteure.

In der Tech-Branche haben Mergers & Acquisitions deutlich zugenommen. J.P. Morgan zufolge hat sich die Anzahl der Deals in den letzten 10 Jahren von 6% auf 23% mehr als verdreifacht. Infolgedessen müssen Unternehmen mehr in Technologien investieren, um digital wettbewerbsfähig zu bleiben.

In Zukunft werden viele unterschiedliche Faktoren einen Einfluss darauf nehmen, wie Deals geplant und abgeschlossen werden. Dazu gehören unter anderem neue Arbeitsmodelle (Home Office, Social Distancing, etc.), neue Innovationsmöglichkeiten, sich verändernde Industrien (Disney fokussiert sich bspw. mehr auf seine Streaming-Plattform Disney+ als auf Freizeitparks) und die Zukunft der Kapitalinvestitionen. Da sich all diese Faktoren auf M&A-Prozesse auswirken, ist die Unterstützung von EAs während solcher Vorhaben wichtiger denn je. Und weil Deals und Projekte nun gemeinsam von Business und IT remote geplant und durchgeführt werden müssen, braucht es eine Möglichkeit, den gesamten M&A-Prozess zu dokumentieren, IT-Risiken zu reduzieren, Synergien zu beschleunigen und eine zuverlässige Datenbasis bereitzustellen. Dies ist der Schlüssel für erfolgreiche M&As.

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4 Schritte für einen erfolgreichen M&A-Prozess mit LeanIX

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In diesem Poster erfahren Sie:

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Wie Sie EA zur Beschleunigung von Post Merger Integrationen nutzen können

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Auf welche LeanIX-Reports Sie sich während Post Merger Integrationen stützen können

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An welchen EA Best Practices für M&A Sie sich orientieren können

FAQs – Mergers & Acquisitions

Was sind Mergers & Acquisitions

Ein Merger beschreibt den Zusammenschluss bzw. die Fusion von zwei Unternehmen zu einer rechtlichen Einheit. Bei einer Acquisition bzw. Übernahme kauft ein Unternehmen ein anderes auf.

Welche Vorteile bieten M&As?

Unternehmen können mit M&As viele Vorteile realisieren, darunter:

  • Zugang zu neuen Technologien
  • Erweiterung der Produktpalette
  • Ausweitung der Kunden- und Auftraggeberbasis
  • Umsatzsteigerungen
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